3.9.14

September in Das Fundbuero | Veranstaltungen und Neuigkeiten

Liebe Fundbuero-Freunde,

Im September feiert Das Fundbuero seinen 4. Geburtstag der Leipziger Zentrale auf der Georg-Schwarz-Straße. Doch alles hat auch einmal sein Ende, und dieses Jahr wird auch das letzte sein. Nach langen Überlegungen haben wir uns dafür entschieden, das kleine Lädchen zum Jahresende zu schließen.
Aber kein Angst! Denn Das Fundbuero e.V. geht weiter – der Koffer der Erinnerungen wird weiterhin auf Reisen gehen, und auch das Archiv kann man in Zukunft in Lottas Kaufladen (gleich um die Ecke in der Erich-Köhn-Str. 68) weiterhin besuchen. Und vielleicht werden wir auch ab und zu noch das eine oder andere Event veranstalten.
Doch zum Finale bis zum Jahresende haben wir einen prall gefüllten Veranstaltungskalender zu bieten:

Zwischen Zensur und Dokument: die Echtfotopostkarten der DDR

Am Mittwoch, dem 17. 9. 2014 um 19 Uhr freuen wir uns, den Fotografen und Sammler Erasmus Schröter zu Gast zu haben. Herr Schröter hat in den letzten Jahrzehnten auf unzähligen Flohmarktbesuchen eine bemerkenswerte und einzigartige Sammlung von Fotopostkarten aus der DDR zusammengetragen. Den Schwerpunkt seiner Postkartensammlung bilden Fotos der DDR-Moderne. So gibt es Karten von sozialistischer Neubauarchitektur, staatlichen Ferienheimen, Pionierlagern für die Jugend und von sozialistischen Denkmälern in den Zentren der Städte. Andere Postkarten vermitteln interessante Einblicke in das Innere dieser Gebäude.
Die Mehrzahl dieser Relikte des sozialistischen Bauens und der politischen Denkmäler ist inzwischen bereits abgerissen und verschwunden – allein die Postkarten zeigen uns noch die vergeblichen Fortschritts- und Siegesillusionen des Sozialismus der DDR. Sein Vortrag wird uns auf unterhaltsame Weise durch die damals offiziell erwünschte Bildwelt der DDR führen. Er beleuchtet anhand vieler Beispiele, wie die Fotopostkarte im Spannungsfeld von Zensur und fotografischem Dokument ihre spezifische, heute oft seltsam fern anmutende Ästhetik entwickelte.

In den folgenden Monaten haben wir eine Veranstaltung zum Thema „Die Kunst der Eingabe“ und über „Die Berufs-und Reiseerfahrungen des Ingenieurs Dr. Ralf-Dieter Scheibe mit seeseismischen Untersuchungen zur Erdöl und Erdgaserkundung während der DDR-Zeit und danach“ geplant. Und natürlich wird auch in diesem Jahr unsere jährliche Weihnachtsfeier stattfinden. Nutzen Sie die Möglichkeit, die Zentrale noch einmal zu besuchen, bevor diese Ära endgültig ihr Ende findet!

mit vielen Grüßen,

Ihr Fundbuero-Team

12.7.14

Unsere Webseite: im Aufbau

Liebe Fundbuero-Freunde,
vielleicht haben Sie schon bemerkt, dass unsere alte Webseite seit Juni einige Probleme hat. Ja, die Technologie schritt immer voran, und die gute alte Seite hat zum Opfer gefallen.

Aber keine Angst - wir arbeiten darauf, und im Herbst planen wir es, den Schleier über eine neue, schöne, noch bessere Webseite zu lüften - mit allen alten Aktuelles und einem funktionierenden Archiv für Geschichten und Objekte.

Bis dann, finden Sie alle Neuigkeiten und Informationen zu Veranstaltungen hier. (Und schöne Fotos von der Renovierung der Zentrale.)

Mit besten Grüßen
Ihr Fundbuero-Team


6.7.14

Juli in Das Fundbuero

Liebe Fundbuero-Freunde,
der Juli bringt den Sonnenschein und auch weitere Veranstaltungen von uns.

Am Donnerstag, den 3.7.2014 war der Koffer der Erinnerung wieder beim Sommerfest im Haus des Lebens (Friesenstraße 8) dabei. Von 13:30 bis 18:30 Uhr konnten die Menschen vorbeikommen und ihre Geschichten mit uns teilen.

Am Mittwoch, den 9.7.2014 ist die Leipziger Zentrale wieder Gastgeber für eine Lesung. Stephan wird sein neues Buch „Das Z im Knopf und die Axt im Gebälk“ präsentieren. Das Buch ist die Biografie Wilhelm Sommers. Es geht u.a. um Willis Erlebnisse im 2. Weltkrieg und die spätere Wanderschaft als Zimmermann. Eine spannende Zeitreise erwartet Sie an diesem Abend.

In der 2. Julihälfte verwandelt sich die Zentrale in einen Ausstellungsraum. Schauen Sie vorbei, um Überraschendes anzuschauen und vielleicht auf zu kaufen.

Bis nächstes Mal und mit vielen Grüßen,
Ihr Fundbuero-Team

29.7.11

August Veranstaltung - 50 Jahre Mauerbau

Gebaut im August 1961, trennte die Mauer Berlin in BRD und DDR etwas mehr als 28 Jahre. Aus Anlass des Mauerbaus vor 50 Jahren widmen wir unsere Augustveranstaltung diesem Thema. Wir wollen gemeinsam ergründen, was der Mauerbau verändert hat. Die Mauer war ein Zeichen des Kalten Krieges und Symbol der deutschen Teilung – natürlich, aber wie sahen die alltäglichen Probleme und Sorgen der Menschen aus? War die Mauer ein Thema in den Regionen außerhalb Berlins und hat sie das tägliche Leben beeinflusst? Wie wirkte sich sie auf die verschiedenen Generationen aus? Gemeinsam wollen wir unsere Erinnerungen in Worte fassen und austauschen – erzählen Sie uns von Ihren.

Eintritt Frei!

29.6.11

Am 13.7. um 19 Uhr, Aufarbeitung-aber wie?

Der heutige Blick auf das DDR-Regime und Stasi-Methoden werfen Fragen nach Tätern und Opfern auf, nach Gerechtigkeit und Wahrheit. Es gab Kommissionen, Untersuchungen und Behörden die sich mit diesen Fragen beschäftigten. In ehemaligen Unrechtsstaaten wie Südafrika, Argentinien oder Chile gab es unterschiedliche Herangehensweisen in den öffentlichen Informations- und Aufklärungsprozessen. Wir betrachten diese Aufarbeitungsprozesse näher und diskutieren, welche Folgen diese Prozesse für die Menschen hatten und bis heute haben. Gemeinsam mit Experten und Betroffenen wollen wir fragen: Aufarbeitung – aber wie?
Unsere Gäste: Rolf Wiese war 1952 nach Verteilung von Flugblättern in Leipzig inhaftiert, 1956 ist er nach Westen emigriert und erst 1998 wieder nach Leipzig zurückgekehrt, heute ist er Leiter einer Selbsthilfegruppe. Regina Schild ist Außenstellenleiterin der Leipziger BStU und wird uns aus offizieller Perspektive über die Aufarbeitung der SED-Diktatur berichten. Sergio Gómez ist während der Pinochet-Diktatur in Chile aufgewachsen und hat durch die Erfahrungen seiner Familie die Nachwirkungen sowie die Aufarbeitung erlebt.
Eintritt Frei!

This month we take a closer look at how re-unified Germany has dealt with the dictatorship in East Germany. There were/are commissions and official bureaus to deal with the topic, but how can desires for justice be balanced with the rights of both victims and perpetrators? In other countries, like South Africa, Chile or Argentina, there are different approaches and processes. We will discuss these processes and which effects they have had and continue to have for people today. Together with experts and those affected we'll ask: Aufarbeitung - aber wie?
Our guests: Rolf Wiese was imprisoned for distributing flyers in Leipzig in 1952. In 1956 he emigrated to West Germany and in 1998 moved back to Leipzig; today he is the leader of a self-help group for victims of the dictatorship. Regina Schild works for the Leipzig BStU and will give us the "official" perspective on how the German government has dealt with the dictatorship. Sergio Gómez grew up in Chile during the Pinochet dictatorship and has, through his family, experienced its effects as well as the new government's approach to dealing with it.
Free Entry!

27.5.11

Am Mittowch dem 8.6. - Anderssein im Osten

Im Vergleich zur BRD kann man in der DDR von einer früheren rechtlichen Emanzipation der Homosexualität sprechen. Bereits 1957 wurde der schwulenfeindliche §175 „entschärft“ und 1968 vom liberaleren §151 ersetzt, der ein Schutzalter von 18 Jahren für homosexuelle Handlungen zwischen Jugendlichen und Erwachsenen vorsah. Zur gleichen Zeit wurden vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) sogenannte „Rosa Listen“ angelegt, in denen tausende homosexuelle Männer und Frauen erfasst waren. Homosexuelle in der DDR - akzeptiert, toleriert oder schikaniert?
Unsere Gäste: Eduard Stapel, der in Leipzig und in der ganzen DDR viele Homosexuellengruppen innerhalb der evangelischen Kirche aufgebaut hat und Mitbegründer des Schwulen- und Lesbenverbandes Deutschland ist, Theresia Bisch, Zeitzeugin aus der jüngeren Generation, und Samirah Kenawi, die in Ost-Berlin in verschiedenen Lesben- und Frauengruppen aktiv gewesen ist.

7.5.11

Next Wednesday/ Nächste Mittwoch

11. Mai um 19 Uhr

Wegen des Mangels an Arbeitskräften und des ökonomischen Drucks entwickelte die DDR ein System, das es auch Frauen ermöglichte, „Karriere“ zu machen. Kinder- und Wochenkrippen, Kleinkindbetreuung und Hort gab es sowohl flächendeckend als auch preiswert. Doch trotz annähernder Vollbeschäftigung waren Frauen auch weiterhin meist die Hauptverantwortlichen für den Haushalt und die Kindererziehung. Feminismus in der DDR? Wir diskutieren mit Uta Schlegel (Soziologin), Samirah Kenawi (Aktivistin) und Heide Steer (Aktivistin).
Eintritt Frei!

Because of worker shortages, the GDR developed a system that made it possible for women to pursue careers. Childcare was cheap and accessible. But despite working full-time, women were also most often responsible for the household upkeep and childrearing. Feminism in the GDR? Joins us for a discussion with sociologist Uta Schlegel and activists Samirah Kenawi and Heide Steer.